Die diesjährige Auszeichnung geht an Datenjournalist Michael Matzenberger (Der Standard) und wurde am 11. November verliehen. Die ausführliche Laudatio finden Sie hier zum Nachlesen.
Presseaussendung
Walther Rode-Preis von Medienhaus Wien geht 2020 an Michael Matzenberger, leitender Datenjournalist bei Der StandardAuszeichnung für profunde analytische Beiträge zum besseren Datenverständnis während der Corona-Krise.
Schon in den ersten Tagen des Corona-Lockdown wurden in Österreich von Behörden und Politik stetig neue Daten zur Pandemie-Entwicklung kommuniziert und von Medien möglichst rasch, aber nur selten kritisch einordnend, auf allen Kanälen publiziert. Bereits am 4. April 2020 erläuterte dann eine detailreiche Analyse von Michael Matzenberger in Der Standard, Print und Online, welche eklatanten Verständnisfehler diese Datenflut produziert und warum die Regierung selbst nur spekulieren kann, wenn sie täglich neue Covid-19-Grafiken präsentiert. Diese frühe, trotz allgemeiner Katastrophenstimmung unaufgeregte Analyse war eine wesentliche Grundlage für später differenziertere Berichterstattung zur Corona-Entwicklung nicht nur im Standard. Matzenberger, 40, Chef vom Dienst und Leiter des Data Journalism/Interactive-Teams der Zeitung, wird für seine Arbeit deswegen von der Medienhaus Wien-Jury mit dem Walther Rode-Preis 2020 ausgezeichnet. Guter Datenjournalismus ist viel mehr als schnelle, schöne Visualisierung von Zahlen, sondern erfordert profunde journalistische Faktenrecherche, Einordnung der Ergebniszahlen, selbstkritische Kontrolle der Vermittlungsleistung für ein breites Publikum. Das ist Matzenberger und dem Standard in einer für Journalismus besonders fordernden Periode sehr rasch sehr gut gelungen, begründet Medienhaus Wien-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner die Jury-Entscheidung.
Der von der Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien mit 3.000 Euro dotierte Preis wird am 11. November verliehen. Er wird für qualitätsvollen und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflussten Journalismus verliehen, im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876-1934), dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. Die Jury bilden die Medienhaus-GründungsgesellschafterInnen (Andy Kaltenbrunner, Matthias Karmasin, Daniela Kraus, Alfred J. Noll, Astrid Zimmermann) und die ForschungsmitarbeiterInnen. PreisträgerInnen waren zuletzt 2019 das ORF-Ibiza-Team Tobias Pötzelsberger, Simone Stribl, Patrick Swanson und Michael Westhoff, sowie 2018 Michael Pammesberger (Kurier).
Presseberichte (Auswahl)
12.11.2020: BranchenblattVirtuelles Feiern müssen wir erst lernen
11.09.2020: Der Standard
STANDARD-Redakteur Michael Matzenberger erhielt Walther-Rode-Preis für qualitätvollen Journalismus
23.09.2020: Der Standard
Walther-Rode-Preis an STANDARD-Datenjournalist Michael Matzenberger
23.09.2020: Medianet
Walther Rode-Preis von Medienhaus Wien geht 2020 an Michael Matzenberger
23.09.2020: Branchenblatt
Walther Rode-Preis an Michael Matzenberger
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